10. September – 3. Oktober 2021
Eröffnung: 9. September, 19 Uhr
Centrum, Reuterstr. 7, 12053 Berlin
Centrum freut sich die Einzelausstellung Collapsing Memories von Mathias Weinfurter zu präsentieren.
Mathias Weinfurters Arbeit ist geprägt von einem Interesse an Monumentalität und einer akribischen Untersuchung formaler und informeller Formen des Erinnerns. Für seine Ausstellung im Centrum präsentiert er Arbeiten, die von einer Reihe aktueller Ereignisse inspiriert sind, die den öffentlichen Raum und die historische Geschichte der Stadt Berlin beeinflussen.
In den vergangenen Jahrzehnten lässt sich ein zunehmendes gesellschaftliches Begehren nach Repräsentation und Teilhabe an erinnerungspolitischen Entscheidungen beobachten. Während verschiedenste Gruppen um gesellschaftliche Identität verhandeln entsteht regelmäßig ein Dissens zwischen symbolischen Monumenten wie Statuen, Gebäuden, Straßen und ihren Namensgeber*innen und zeitgenössischen Erkenntnissen oder Haltungen. In Berlin betraf dies beispielsweise die Umbenennungen des May-Ayim-Ufers und der Anton-Wilhelm-Amo-Straße oder der Abriss des Palastes der Republik und Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.
Diese Phänomene werfen Fragen nach den Dynamiken prozesshafter Geschichtsgestaltung auf. Ein Denkmal wird häufig als etwas Solides und Unvergängliches wahrgenommen, als legitimer und objektiver Zeuge historischer Fakten. Aber ist das wirklich der Fall? Mathias Weinfurter lädt uns ein, über die Vergänglichkeit von Denkmälern, ihre Beziehung zu den Strukturen von Macht und die verborgenen Schichten unter den zeitgenössischen Ausdrucksformen der öffentlichen Erinnerung nachzudenken.
Mathias Weinfurter (*1989) lebt und arbeitet in Köln. Er studierte Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der HfG Offenbach und Bezalel in Jerusalem (ISR). In den vergangenen Jahren zeigte er seine Arbeiten unter anderem in den Kunsträumen BPA (Köln), Bistro 21 (Leipzig), Salon Comunal (Bogotá, COL), POP;68 (Köln) und nahm an AiR Programmen in Jeju (KOR), Bogotá (COL) und Kramatorsk (UKR) teil. Darüber hinaus organisiert er regelmäßig internationale künstlerische Begegnungsprojekte. Im Jahr 2021 wurde seine Arbeit mit einem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds ausgezeichnet.